Dienstag, 15. Juli 2014

Shit happens...

Ich muss in meinem letzten Leben eine Kharma-Schlampe gewesen sein. Oder welche Macht auch immer dieses Universum regiert ist ein ganz mieser Verräter.

Bei meinen kleineren und größeren Scharmützeln hat es bei der Wahl meiner Waffen immer den Sarkasmus und die Ironie getroffen. Ich kann mit beidem ganz gut umgehen, denke ich, aber heute habe ich irgendwie das Gefühl, dass beide in ihrem Kaliber nicht ausreichen werden um mich über den Tag zu bringen.

Der heutige Tag bringt wieder keine Erleichterung, was mein Co-Habitantinnen-Problem angeht. Nein, sie sitzt nicht in Münster. Sie liegt zuhause im Bett und ist krank. Nein, nicht Erkältung oder Grippe. Damit könnte ich umgehen. Immerhin gäbe es dann so etwas wie die Hoffnung, dass es bald vorbei ist. Nein, es ist auch nicht Pest oder Cholera... was habt ihr nr immer für böse Gedanken!

Ihr Arzt diagnostizierte eine akute Angststörung. Sie bekommt körperliceh Symptome, sobald sie auch nur daran denkt, wieder nach Münster fahren zu müssen.

Also auf lange Sicht kein TGIM mehr.

Kann eine Nachricht niederschmetternder sein? Ich bin danach in ein tiefes, tiefes, tiefes Loch gefallen. Gefolgt von einem hysterischen Heulanfall ihrerseits, weil ich mich beim besten Willen nicht dafür begeistern konnte, dass sie hier bleibt. Bei dem, was diese Diagnose für mich bedutet, war ich einfach nicht in der Lage irgendeine Form von Mitgefühl zu heucheln. Was sollte ich denn machen? Konfetti werfen und "Hurra ich bin in der Hölle!" rufen?

Was folgte war ein Wochenende zwischen unvermeidlichen Heulkräpfen und von Hyperventilation begleiteten Brüll-Tiraden über meine Unverschämtheit, ihre Zahnpastatube auf dem Beckenrand verschoben zu haben. Langsam verstehe ich, dass ich der Katalysator für ihre Unfähigkeit bin, auf dieser Welt zu leben. Was denkt sie denn, warum ich mich tagtäglich davor drücke nach der Arbeit nach Hause zu gehen? Warum ich immer freiwillig länger arbeite? Ich entwickle selber gerade eine Angststörung und sie ist dabei der auslösende Faktor.

Ihr seht schon, es fällt mir schwer, meinen alten Sarkasmus und meine geliebte Ironie zu behalten. Sie mag hier und da noch durchschimmern, aber sie bringt keine Erlösung. Eigentlich könnte ich mich auch gleich erschießen. Macht man ja bei Pferden auch so... vielleicht sollte ich mich mal irgendwo mit zuckenden Beinen auf den Boden werfen und darauf hoffen, dass sich ein freundlicher Cowboy meiner erbarmt.

Ich weiß, ich klinge gerade wahrscheinlich echt niedergeschlagen und frustriert. Bin ich ja auch. Und das mit Recht! Aber ich möchte euch doch noch eine kleine Information mit auf den Weg geben, die sogar geschafft hat, mich gerade zum Schmunzeln zu bringen:

Es gibt eine Fachklinik für Menschen mit Angststörungen. In Münster. ;-)

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