Freitag, 29. August 2014

Betreff: Käse

Montag:

Erde an Raumstation:

Ich hab für 30 € Käse gekauft. Und Bohnen hab ich auch genommen. 2x Azorenkäse, 2x Manchego,  1x Curado, 2 x Fresco und einmal Ziegenkäse im Doppelpack, den fand ich aber schon extrem teuer. Mehr Geld hatte ich nicht mit, sonst hätte ich mehr gekauft. 

Raumstation an Erde:
Hört sich gut an, danke!

Mittwoch:

Raumstation an Erde:
Ich weiß nicht ob ich, bzw. wann ich Freitag komme, da wir Schulung haben mit open end
Es ist doch Friseur, oder?

Erde an Raumstation:
Ich hab keine Ahnung, wann Friseur ist...

Donnerstag:

Raumstation an Erde:
Ja kannst du denn mal gucken?
Damit ich weiß, ob ich mich abhetzen muss ?!?!?!


Erde an Raumstation:

Morgen ist Friseur, ich will aber nicht hin...

Raumstation an Erde:

Warum?
Ist was?

Erde an Raumstation:

Was soll sein?
Ich will die Haare nicht schneiden...

Raumstation an Erde:

Entschuldigen Sie die Frage.
Wieder genervt.

Erde an Raumstation:

Nicht genervt, irritiert und erstaunt...
Hör endlich auf mich lesen zu wollen, du bist darin echt richtig mies :D

Muss gleich noch Uschi neues Olivenöl runtergeben xD Sie hatte es wiedermal leer... und unser Riesenkanister ist noch immer nicht leer. Ich muss auch mal wieder ein bisschen mehr Öl benutzen. (Aber ich benutze ja eh momentan nur ein Bisschen zum Braten und dazu ist es mir eigentlich viel zu schade und zu intensiv...)

Ich werde den Friseur ausfallen lassen. Ich mach mir dann die Haare mit der Maschine, wenn sie zu lang werden sollten, aber ich will vielleicht auch wieder ein Bisschen wachsen lassen... ich bin da noch unentschlossen.

Bring morgen gute Laune mit oder lass zumindest die schlechte da!

Freitag:

Raumstation an Erde:

Als erstes lässt du dir immer alles aus der Nase ziehen, nicht ich! Hättest du gleich geschrieben, was du in der zweiten Mail geschrieben hast, gäbe es auch keine doofen Fragen und Versuche dich zu verstehen. Komunizieren ist das Zauberwort und nicht alles aus der Nase ziehen lassen.

Kannst du Bescheid geben, dass ich zum Friseur will, aber nicht weiß ob ich es pünktlich schaffe?

Musst mir nochmal zeigen, wieviel Olivenöl wir haben...

Also bis nachher und ich versuche dich nicht zu lesen, nur ist es frustrierend, wenn ich am Wochenende komme und du nur vor der Kiste hängst... ich fahr unheimlich gerne 400 km am Wochenende...

Erde an Raumstation:
  1. Niemand zwingt dich 400 km zu fahren, das ist deine freie Entscheidung und ich lasse mich dafür nicht auch noch verantwortlich machen.
  2. Ich gebe dir alle Information die du brauchst. (Ich will nicht zum Friseur ist ein ganz klarer, eindeutiger Aussagesatz! Dass du nicht in der Lage bist, sowas zu akzeptieren, ohne dass man dir einen halben Roman an Gründen gibt, ist nicht mein Problem.)
  3. Wir haben noch mindestens 6,5 Liter Olivenöl. (Mehr als 1 l im 10-l-Kanister und den noch immer verschlossenen 5-l-Kanister)
  4. Am letzten Wochenende waren wir freitags einkaufen, samstags beim Bobby-Car-Rennen und am Sonntag hab ich den ganzen Tag gekocht, vor der Kiste hast also vor allem du gehockt.
  5. Du weißt wirklich einem Freude af das Wochenende zu machen!
Ende des Funkverkehrs.... ?!?!









Freitag, 22. August 2014

[off-topic] In eigener Sache

Meine lieben Leser und alle anderen, die sich hier her verirrt haben sollten, heute möchte ich euch auf ein kleines, aber feines Satire-Projekt aufmerksam machen.


Es ist eine sehr gelungene Plattform für alle, die sich bereits in anderen Foren herumtreiben und herumgetrieben haben. Äußerlich aufgebaut wie jedes andere Diskussionsforum hat es sich ein Thema erwählt, dass in unserer Kultur einen bedeutenden Wendepunkt markiert hat: dem Nachtmarkt!

Im Inneren findet ihr witzige Texte, lustige Anspielungen auf die typischen Foren-User-Typen, auf die aufkommenden Diskussionen um eigentliche Nichtigkeiten und natürlich auch die ein oder andere nicht wirklich Ernst gemeinte Information über das unglaublich vielschichtige Phänomen der Nachtmärkte.

Und das schönste: Jeder kann dazu beitragen! Werde noch heute Mitglied!

Montag, 18. August 2014

Eine haarige Angelegenheit

Heute möchte ich euch nur mit einem kleinen Anekdötchen aus meinem - dank ihrer frühen Abreise - recht angenehmen Wochenende beglücken. Auch wenn es mich jetzt im Nachhinein selbst amüsiert, muss ich gestehen, dass ich am Freitag einen Augenblick kurz davor war, sie mit einem Tritt in den verlängerten Rücken zurück auf ihren Heimatplaneten zu befördern...

Auf ihren speziellen Wunsch hin, haben wir am Freitag "American Hustle" gesehen. Ein Film, der neben einer gewissen Überlänge auch noch mit politischen Anspielungen gespickt war. Beides Dinge, die ich unter normalen Umständen für einen Filmabend mit meiner Co-Habitantin vermeiden würde. Ich hatte mich also innerlich schon gestärkt - die Sache mit dem inneren Buddha, ihr versteht - und war auf das schlimmste vorbereitet. Dachte ich.

Gleich zu Beginn des Films gibt es eine Szene, die ich euch kurz beschreiben muss: Christian Bale, als typischer 70er-Jahre-Macho mit Halbglatze steht vor einem Spiegel, befestigt ein Büschel Haare mit einem Kleber auf seiner Glatze und kämmt anschließend seine verbliebenen Resthaare über dieses Konstrukt. Die Szene ist völlig unwichtig für das Verständnis des Films. Sie dient einfach nur dazu, den Charakter der handelnden Figur ein bisschen plastischer zu machen.

Diese Szene eröffent sozusagen den Film und ich musste sie gleich mehrfach sehen. Ja. Allen ernstes. Diese Szene wurde so oft vor und zurückgespult, bis alle Schritte von der Glatze zum vorgespiegelten Vollhaar von ihr vollständig durchschaut, beschrieben und kommentiert waren. Jede einzelne Strähne, ja selbst das Aufdrehen des Fläschchens mit dem Toupetkleber in einer stetigen Wiederholung. Ich kam mir vor wie in einem Werbespot von Head&Shoulders...

Stellt euch einfach vor, ihr wärt in einer Dauerschleife gefangen, in der allerdings nicht das tägliche Murmeltier, sondern das Hairstyling der Running Gag ist. Gruselig oder? Hinzu kommt, dass die dem Film unterlegte Musik Teil der Geschichte ist und diese durch die Texte der zum größten Teil sehr bekannten Musikstücke erzählt und unterstützt wird. Allen ernstes wurde Tante Wiki bemüht, um zu sehen ob einige der Titel auch früh genug veröffentlicht waren, um in die im Film dargestellte Zeit zu passen.

Ich kann den Film nur bedingt empfehlen. Denn um ihn wirklich zu verstehen und genießen zu können, sollte man sich ein bisschen in der amerikanischen Kultur der späten 70er Jahre auskennen und ein bisschen mehr als rudimentäre Kenntnisse über die damaligen politischen Verhältnisse haben. Wer nicht weiß, dass es damals einen Anschlag auf das Oktoberfest gegeben hat, dem werden die Anspielungen auf München einfach nur unverständlich erscheinen.

Demnach könnt ihr euch ausmalen, wie grausam mein Leidensweg am Freitag Abend wirklich gewesen ist. Ich werde da aber nicht weiter ins Detail gehen, denn ich befürchte, selbst ein Bericht darüber würde noch gewisse Artikel der Genfer Menschenrechtskonventionen verletzen...

Sonntag, 10. August 2014

Die siebenundsechzig ??? und der Schweden-Krimi

Durch Zufall wurde unser Freitag mit einem durchaus fesselnden Krimi verbracht. Ein Schwedenkrimi. Sehr schön erzählt, ruhig, unaufgeregt und mit sehr guten Schauspielern. Die äußerst spannende Suche nach einem Serienmörder. Beim Flitschen durch die Kanäle blieben wir an einem sehr unspektakulären Intro hängen und da auch auf den anderen Kanälen nichts Interessanteres lief, entschieden wir uns - sehr zu meiner Freude - für den Krimi.

Natürlich wurde das Ganze wieder mit einem Audio-Kommnetar versehen und weil ich gerade meine Kladde für diverse Notizen vor mir liegen hatte, habe ich einfach mal eine Strichliste geführt. Und dabei habe ich nur die Kommentare gezählt die eine Frage zur Handlung beinhaltet haben. Siebenundsechzig. Das entspricht einer Frage alle 85 Sekunden.

Der Krimi wurde - skandinavientypisch - eher langsam und ausführlich erzählt, daher kam es mir verglichen mit ihrem sonstigen Kommentar sehr still vor. Die übliche Rate ihrer Wortmeldungen liegt deutlich höher. Besonders nervig sind immer die Fragen, zu denen die bisher gesehene Verfilmung noch keine Antworten geben kann. Oder Fragen, die sich mit hypothetisch möglichen Vorgeschichten zum Filmgeschehen beschäftigen.

Hypothetisch in dem Sinne, dass sie sich irgendwie eine in ihren Augen plausible Vita der handelnden Personen VOR dem im Film dargestellten Zeitraum vorstellt und zwar aufbauend auf dem Charakter und den Handlungen der Personen. und zu dieser Fantasie-Lebensgeschichte, die natürlich rein in ihrem Kopf existiert, muss ich dann Fragen beantworten. 

Gott sei Dank bin ich inzwischen ganz gut in der Lage, mich in ihrer recht überschaubaren Gedankenwelt zurecht zu finden. Sie denkt sehr in Schubladen. Es gibt nur schwarz und weiß, gut und böse. Dinge, die sich nicht in diese Schubladen einordnen lassen werden ignoriert. Totgeschwiegen. Geleugnet. Das kann mitunter sehr lustig, aber auch anstrengend sein. Manchmal konstruiere ich nur so aus Spass an ihren Gedankenspielen herum, um sie zu verwirren und aus der Bahn zu bringen.

Anfangs habe ich das nur getan, um sie zum Nachdenken anzuregen und ihr zu helfen, auch andere Sichtweisen zuzulassen, aber da sie sich als rationalem Denken gegenüber vollkommen resistent erwiesen hat, ist es zu einem reinen Psychospiel verkommen, mit dem ich sie zur Weißglut treiben kann. Ja, ich bin böse. Aber ich bin es gerne...

Donnerstag, 7. August 2014

Wer bin ich? Und wenn ja, wie viele?


In eigener Sache mal ein bisschen was über den Menschen hinter dem Blog:

Anleitung für den Umgang mit eine introvertierten Bären

Ein bisschen darüber wer ich bin, wie ich bin und wie man ganz gut mit mir klarkommen kann.

Punktlandung verfehlt

Ich bin ein Freund klar strukturierter, chronologischer und vor allem inhaltlich anspruchsvoller Erzählungen. Das sollte euch inzwischen aufgefallen sein. Ich gebe mir zumindest Mühe. Sicher könnt ihr euch schon denken, dass man als Außerirdischer so seine Probleme damit hat.

Bestes Beispiel dazu, ist ein Bericht aus ihrem Urlaub...

Sie wollte mir erzählen, inwieweit ihr chauvinistischer Papa seine Frau schlecht behandelt. Der hatte sie nach einem Unfall angepflaumt. Das ist also der Aufhänger. Warum also hat er seine Frau angeblafft? Weil er beim rückwärts aus einer Parklücke fahren... er hatte da an der Straße geparkt, da beim Restaurant... da waren sie alle Essen... das haben sie ja bisher jeden Sommer gemacht, aber diesen Sommer waren sie mit 3 Autos da. Sie sei mit den Eltern gefahren, denn die anderen Wagen waren ja schon belegt... sonst wären sie immer mit zwei Autos gefahren, aber die eine Schwester war ja mit Mann und Kind und Schwiegermutter da, das Auto schon voll, die andere Schwester mit Mann und Kindern unterwegs, also war sei bei den Eltern im Auto. Und wenn ich glauben würde, sie wäre eine rasante Fahrerin, würde ich auf dem Beifahrersitz ihres Vaters sicher tausend Tode sterben. Es war übrigens super, dass sie bei der Schwester gewohnt hat, denn so hatte sie viel mehr Zeit mit ihren Nichten.

Ihr seht worauf das hinausläuft? Sie hat eine gute Stunde ununterbrochen auf mich eingeredet. Ich wundere mich immer wieder, wie sie es dabei schafft genug Sauerstoff in ihren Körper zu pumpen.Scheinbar ist sie in der Lage, diesen der Luft über ihre Haut zu entnehmen. Ich würde bei einer ähnlich hohen Wörter-pro-Minute-Rate bewusstlos zu Boden sinken. Aber zurück zur Geschichte:

Sie hatte so einen Spass mit ihren Nichten und die Kleine ist ja so ein aufgewecktes Mädchen und hat mit ihren 4 Jahren tatsächlich schon einen Hang zur Mathematik entdeckt. Und wenn sie dann die Kinder von ihrer Cousine sähe, also sie als Nicht-Mutter habe sich ja nicht getraut was zu sagen, aber die Kinder seien ja dermaßen unterfordert und niemand nimmt sich mal Zeit mit denen zu spielen oder ihnen was beizubringen. Dabei hat der kleine doch so nett mit ihr gespielt und sie hat ihn ja sogar dazu gebracht hinterher wieder mit ihr aufzuräumen. Nein, da sei sie froh, dass ihre Schwestern so viel besser im Umgang mit ihren Kinder seien. 

Zu diesem Zeitpunkt habe ich den ursprünglichen Grund für die Geschichte längst aus den Augen verloren. Sie hat sich aber nicht etwa in ihren Gedanken verirrt, nein, sie glaubt noch immer die gleiche einfache Geschichte zu erzählen, die sie am Anfang angekündigt hat. Sie redet noch immer über ihren Papa. Also auf Umwegen sicherlich, aber wir sind noch immer bei der Erzählung über seinen Wutausbruch.

Die waren ja im Restaurtant auch so lieb, ihre Nichten und das Essen war so gut. Und als es dann wieder nach Hause gehen sollte, ist ihr Papa das Auto holen gegangen und hat dabei ganz leicht den hinter ihm stehenden Wagen an der Stoßstange berührt. Da war wirklich nichts. Nichtmal ein Kratzer. Aber er hat sich natürlich über sich selbst geärgert und das war ja schon schlimm genug, weil er dann ja seinen Frust an seiner Frau abbauen würde. Aber es kam noch schlimmer, denn der Unfallgegner bestand drauf doch die Polizei zu rufen, was das ganze noch ein bisschen komplizierter und vor allem zeitaufwändiger machen würde. also wurde ihr Papa noch schlechter gelaunt als er es ohnehin schon war und ließ, nachdem die Polizei wieder weg war und man sich endlich auf den Heimweg machen konnte, seine Wut an seiner Frau aus.

Das habe Mama ihrer Schwester erzählt, als sie abends telefoniert hatten, denn sie war ja mit der Schwester gefahren, weil sie wieder dort schlafen würde um auf die Nichten aufzupassen. Hatte sie eigentlich erwähnt, dass die Vierjährige schon ganz alleine rechnen kann? Also sie kann da auch kein Mitleid mit ihrer Mutter haben, wenn die sich immer alles gefallen ließe, aber sie habe ja noch nie was gesagt und die Launen ihres Mannes immer hingenommen...

Okay. Das war es also.

Und so sieht es immer aus, wenn sie etwas erzählt. Wenn ich das wiedergeben würde, dann hätte das in etwa so geklungen: Gestern nach dem Restaurant hat mein Papa beim ausparken ein Auto touchiert. War nichts schlimmes, aber der andere Fahrer wollte unbedingt die Polizei holen. Die haben das alles aufgenommen und sie dann nach Hause geschickt. Ist ja kein Schaden da, den man regulieren müsste. Aber mein Papa hat sich so über seine eigene Unfähigkeit und die ewige Wartezeit aufgeregt, dass er hinterher seinen Frust an meiner Mutter ausgelassen hat, die wie immer nichts gesagt und einfach alles geschluckt hat.

Klar, stringent und mit allen notwendigen Informationen. Das ist etwas, was sie nicht kann. Sie scheitert schon an der Auswahl der zum Verständnis nötigen Details. Sie wählt nämlich gar keine aus, sondern erzählt einfach unsortiert alles, was in dem Zusammenhang in ihrem Kopf herumschwirrt.Und sie hat keinerlei Verständnis dafür, dass ich es manchmal recht mühsam finde, die Essenz ihrer Berichte aus diesem Wust an unreflektierten Gedanken zu extrahieren...

Ich stelle ihr generell nur Fragen, die man mit Ja oder Nein beantworten kann. Was natürlich nicht bedeutet, dass sie das auch in gewünschter Weise tut. Sie schafft es auch dann noch einen halben Roman zu erzählen und mich darin nach der passenden Antwort suchen zu lassen...