Sonntag, 10. August 2014

Die siebenundsechzig ??? und der Schweden-Krimi

Durch Zufall wurde unser Freitag mit einem durchaus fesselnden Krimi verbracht. Ein Schwedenkrimi. Sehr schön erzählt, ruhig, unaufgeregt und mit sehr guten Schauspielern. Die äußerst spannende Suche nach einem Serienmörder. Beim Flitschen durch die Kanäle blieben wir an einem sehr unspektakulären Intro hängen und da auch auf den anderen Kanälen nichts Interessanteres lief, entschieden wir uns - sehr zu meiner Freude - für den Krimi.

Natürlich wurde das Ganze wieder mit einem Audio-Kommnetar versehen und weil ich gerade meine Kladde für diverse Notizen vor mir liegen hatte, habe ich einfach mal eine Strichliste geführt. Und dabei habe ich nur die Kommentare gezählt die eine Frage zur Handlung beinhaltet haben. Siebenundsechzig. Das entspricht einer Frage alle 85 Sekunden.

Der Krimi wurde - skandinavientypisch - eher langsam und ausführlich erzählt, daher kam es mir verglichen mit ihrem sonstigen Kommentar sehr still vor. Die übliche Rate ihrer Wortmeldungen liegt deutlich höher. Besonders nervig sind immer die Fragen, zu denen die bisher gesehene Verfilmung noch keine Antworten geben kann. Oder Fragen, die sich mit hypothetisch möglichen Vorgeschichten zum Filmgeschehen beschäftigen.

Hypothetisch in dem Sinne, dass sie sich irgendwie eine in ihren Augen plausible Vita der handelnden Personen VOR dem im Film dargestellten Zeitraum vorstellt und zwar aufbauend auf dem Charakter und den Handlungen der Personen. und zu dieser Fantasie-Lebensgeschichte, die natürlich rein in ihrem Kopf existiert, muss ich dann Fragen beantworten. 

Gott sei Dank bin ich inzwischen ganz gut in der Lage, mich in ihrer recht überschaubaren Gedankenwelt zurecht zu finden. Sie denkt sehr in Schubladen. Es gibt nur schwarz und weiß, gut und böse. Dinge, die sich nicht in diese Schubladen einordnen lassen werden ignoriert. Totgeschwiegen. Geleugnet. Das kann mitunter sehr lustig, aber auch anstrengend sein. Manchmal konstruiere ich nur so aus Spass an ihren Gedankenspielen herum, um sie zu verwirren und aus der Bahn zu bringen.

Anfangs habe ich das nur getan, um sie zum Nachdenken anzuregen und ihr zu helfen, auch andere Sichtweisen zuzulassen, aber da sie sich als rationalem Denken gegenüber vollkommen resistent erwiesen hat, ist es zu einem reinen Psychospiel verkommen, mit dem ich sie zur Weißglut treiben kann. Ja, ich bin böse. Aber ich bin es gerne...

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