Mittwoch, 24. September 2014

Erfolgreiches Schweden-Shopping

Ich liebe Ikea. Erschreckender Weise muss ich das als Mann einfach mal zugeben. Ich mag den Laden, diese System des nicht belästigt und umworben werdens. Ich bin stolzer Inhaber einer Family-Card und lasse mich gerne mit "hey Mike" ansprechen. Und ich gehe selten ohne eine Neuerwerbung wieder nach Hause.

Hinzu kommt, dass ich das Glück habe, in Deutschland und in Holland einen Ikea in der Nähe zu haben. Ist ganz praktisch, wenn man weiß, dass es bei gewissen Dingen teilweise deutliche Preisunterschiede gibt. Letztes Wochenende ging es nach Godorf. Eine Fahrt, die schon mit Startschwierigkeiten gesegnet war, als wir ins Auto stiegen. Gerade kam da nämlich im Radio, dass es auf unserer Strecke 15 km Stau gab.

Zum Glück bin ich ein wandelndes Navi und hab uns über Landstraßen zu einer Auffahrt hinter dem Stau gelotst und so konnten wir mit einigen Minuten Zeitverlust statt einer Stunde oder länger im Stau unsere Reise nach Köln doch noch antreten. Wir waren ziemlich schnell auf dem Parkplatz. Samstag Nachmittag. Der Parkplatz war voll. Richtig voll. Aber meiner Co-Habitantin scheint manchmal die Sonne aus dem Arsch, wenn es um das Parken geht.

Wir fanden auf Anhieb einen Parkplatz direkt am Eingang und auch noch im Schatten. Unfassbar, dass sie das immer wieder hinbekommt. Manche Dinge darf man nicht infrage stellen und muss sie einfach nutzen. Der Laden war nicht ganz so voll, wie die Autos erwarten ließen und unsere Tour durch die Ausstellung war sehr entspannt.

Der erste Höhepunkt des Tages war ein unglaublich leckeres und perfekt rosa gebratenes Steak, zu dem wir uns einen Salat gönnten, um uns für den Kampf in der Krims-Krams-Abteilung zu stärken. Gefährlich wird Ikea nämlich immer nur, wenn wir in die untere Etage wechseln und es einen Einkaufswagen gibt, den man nur allzu leicht füllen kann. Sie hatte schon eine Liste gemacht, was sie brauchen würde, aber ich merkte schnell, dass auch alles, was NICHT auf der Liste stand, unglaublich interessant für sie war.

Wer schon einmal bei Ikea war, weiß, dass nach den Möbeln als erstes die Glas- und Porzellan-Abteilung folgt. Wie kauften 3 mittelgroße Schalen aus Steingut, eine hölzerne Obstschale und ein Design-Tablett für den Esstisch. Außerdem gefiel ihr die neue Thermoskanne so gut, die war ihr schon in der Ausstellung bei den Küchenmöbeln ins Auge gefallen und ja, ich fand sie auch sehr schön.

Nun, es waren also insgesamt 6 Teile, die wir dort in unserern Einkaufswagen packten. Es vergingen 90 Minuten, bis wir diese erste Abteilung hinter uns hatten. Weiter zu den Kochtöpfen und Vorratsdosen. Für diesen Bereich standen keinerlei Wünsche auf ihrer Einkaufsliste. Also brauchten wir nicht ganz 45 Minuten um voran zu kommen.

Die Textilabtilung allerdings sollte unser Amargeddon werden. Auf der Liste standen eine Decke, ein Bett- und Kissenbezug-Set und auch ein Kissen. Nichts besonderes, denn es sollte nur eine Art Minimalausrüstung für das Gästebett werden. Wir hatten recht schnell eine Steppdecke, ein Kissen und zwei sehr schöne Bettbezüge im Einkaufswagen. Im Grunde hatten wir damit alle Dinge auf der Liste abgehakt.

Auf meine Frage, was sie denn noch suche, antwortete sie mit Decke und Kissen. Ich schaute in den Wagen und fand beides bereits darin vor, war also verwundert, dass sie noch einmal die gesamte Abteilung durchlief und wirklich jedes angebotene Textilprodukt in die Hand nahm, um sicherzugehen, dass sie nicht vielleicht doch noch eine bessere Kombination aus preiswert und brauchbar finden könnte.

Natürlich gab es die nicht. Immerhin hatten wir die Sachen ja schon nach ihren strengen Kriterien sorgsam und erst nach ausführlicher Prüfung und Beratschlagung ausgewählt. Aber erst nach einer zweiten Runde durch die Regale gab sie sich mit den Artikeln zufrieden, die zu diesem Zeitpunkt schon eine gute Stunde im Einkaufswagen lagen.

Anstrengend wurde es dann noch einmal in der Abteilung mit den Bildern und Rahmen. Denn beides wollte sie haben. Allerdings ohne jegliche Vorstellung darüber in welcher Kombination und für welchen Raum oder welche Wand. Ich hatte alle Mühe ihr klar zu machen, dass ich ohne zu wissen wo die Bilder hängen sollten, keine Auswahl treffen könne. Am Ende blieb es bei zwei bunten Bilderrahmen und einem Set Postkarten mit eher grafischen Elementen.

Alles in allem haben wir 6 Stunden bei Ikea verbracht. Ich habe zum ersten Mal gehört, dass die Kunden gebeten werden, langsam zu den Kassen zu kommen, da der Laden bald schließen würde. Wir waren unter den letzten, die das Gebäude verließen. Es war anstrengend, aber wesentlich entspannter als ich befürchtet hatte und auch sie war mit ihrer Beute ganz zufrieden...


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