Sonntag, 5. April 2015

Der theoretische Käse

Manchmal muss ich wirklich an mich halten, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Auch wenn ich eigentlich immer gleich verstehe, worauf sie hinaus will - wahrscheinlich angeborenes intergalakties Sprachtalent oder so - würde sie die meisten Menschen zur Verzweiflung bringen mit ihren verwirrenden Aussagen.

Donnerstag beim Einkauf habe ich Käse mitgenommen. Ziegenkäse. Daraus mache ich eine leckere Soße für meinen Brokkoli. Nun, eigentlich täte das hier nichts zur Sache, aber das wird gleich noch einen Sinn ergeben, versprochen.

Nach dem Einkauf saßen wir im Auto auf dem Weg nach Hause. An der roten Ampel dreht sie sich zu mir um: "Du hast Ziegenkäse gekauft, hab ich gesehen. Ich wollte noch sagen, es ist ein theoretischer Ziegenkäse im Rucksack." Intuitiv war mir schon klar, was sie meinte, aber die Formulierung ist echt einzigartig.

Und sie ließe einigen Raum für Spekulationen, denn entweder

1. der Käse hat ein Problem mit seiner Selbstwahrnehmung und ist sich einfach nicht sicher, ob er ein Käse ist oder nicht,

oder

2. der Käse war vor seinem in den Rucksack gepackt werden noch eine Flasche Ziegenmilch,

am wahrscheinlichsten war aber,

3. dass sie sich nicht zu 100% sicher war, den Käse tatsächlich in den Rucksack gepackt zu haben, bevor sie aus Münster hier her kam.

Es war natürlich Punkt 3. Der Ziegenkäse war aber tatsächlich in besagter Rückentragetasche und das, obwohl sie ihre Theorien nicht immer erfolgreich in die Praxis umsetzen kann. Ein theoretischer Büffelmozzarella hatte es nämlich vor nicht allzu langer Zeit nicht aus dem Kühlschrank in den Rucksack geschafft...


1 Kommentar:

  1. na so ein Käse aber auch! Der sollte wirklich mal über seine Einstellung nachdenken, kann sich ja wohl selber in den Rucksack packen ;)

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